Stadttauben übertragen gefährliche Krankheiten
Die schwierigen Lebensbedingungen machen Stadttauben anfällig für Krankheitserreger und Parasiten. Die Mangelernährung schwächt das Immunsystem und die wenigen verfügbaren Brutplätze werden von zu vielen Tauben in Anspruch genommen. Eine Folge der Domestikation ist leider, dass Tauben ihre Nester nicht sauber halten. Leben die Tauben dicht an dicht zwischen Kot, abgestorbenen Eiern und verstorbenen Nestlingen, können sich Krankheiten schnell übertragen. Dies ist besonders ein Problem für die Jungtiere. Tatsächlich gehen nur wenige der Erreger und Parasiten auch auf den Menschen über.
Fakt ist, dass bei Einhaltung der üblichen Hygienemaßnahmen keine größere Gefahr für den Menschen besteht als bei anderen Haus- oder Wildtieren!
Taubenkot schädigt Gebäude
Das Argument der Gebäudeschädigung durch Taubenkot konnte eine Studie der TU Darmstadt von 2014 anhand von 28 Materialien widerlegen. Er hat lediglich einen leicht sauren pH-Wert, womit die immer wieder behauptete „ätzende Eigenschaft“ ins Reich der Mythen verbannt werden kann. Der Taubenkot – gerade in seiner ungesunden, wässrigen Form – ist ein ästhetisches Problem und die Reinigung ist kostenintensiv. Betreute Taubenschläge können hier maximale Abhilfe schaffen. Die Tauben halten sich bis zu 80 Prozent des Tages in den Schlägen auf und setzen hier ihren Kot ab. Die Schläge sind leicht zu reinigen, sodass es sich wirtschaftlich lohnt, auf betreute Schläge zu setzen!
Fakt ist, Luftverschmutzung und Salzen im Winter führen zu viel schwerwiegenderen Zerstörungen an Gebäuden als Taubenkot!
Schöne Brieftauben, dreckige Stadttauben
Brieftauben und Stadttauben haben nichts miteinander zu tun? Oh doch! Ähnlich wie Straßenhunden und Straßenkatzen sind die Stadttauben Nachkommen domestizierter Haustauben und jährlich stranden zahlreiche neue Tauben in den Städten und schließen sich gezwungenermaßen den Stadttaubenschwärmen an. Das belegen DNA-Untersuchungen. Schätzungen zufolge liegt die Zahl der verlorengegangenen Brieftauben allein in Deutschland auf über 100.000 pro Jahr. Durch immer größere Distanzen bei Wettflügen, die den treuen Tieren zugemutet werden, schaffen es nicht alle losgeschickten Tauben, zu ihrem Schlag und vor allem ihrem Partner und Nest zurückzukehren. Abgesehen davon, dass dieses herzlose Hobby die Tiere stark unter Stress setzt, sterben viele im Brieftauben“sport“. Besonders schwer haben es auch Hochzeitstauben, die aufgrund ihrer Zuchtmerkmale und des auffallend weißen Gefieders ein leichtes Opfer für Greifvögel sind.
Fakt ist, dass die Taubenzucht ursächlich für das Vorkommen von Tauben in den Städten ist und immer noch die Bestände weiter vergrößert!
Tauben hacken und kratzen beim Einfangen
Keine Sorge, Tauben sind sehr friedfertige Tiere, die sich rasch in ihr Schicksal fügen. Außerdem ist die gefundene Taube sicherlich geschwächt, verletzt oder ein hilfloses Jungtier, denn sonst könnten Sie sie gar nicht einfangen. Solange Tauben noch flugfähig sind, ist es äußerst schwierig, sie zu erwischen. Umfassen Sie den Taubenleib vorsichtig mit beiden Händen und legen Sie die Schwingen sanft an den Körper an. Läuft die Taube noch weg, können Sie auch einen Karton über sie stülpen oder ein Tuch oder eine Jacke über die Taube legen, um sie an der Flucht zu hindern. Setzen Sie die Taube in einen Pappkarton mit Luftlöchern, der mit Küchenpapier ausgelegt ist. Zur Not kann man eine Taube auch in eine Baumwolltasche stecken.
Fakt ist, Tauben haben dem Menschen gegenüber kein ausgeprägtes Hack-oder Kratzverhalten, sind ihren Artgenossen gegenüber aber weniger zimperlich!
Stadttauben gehören nicht in die Stadt, sondern in die Natur
Klar, die Stadt ist kein natürlicher Lebensraum für Tiere. Nichtsdestotrotz leben immer mehr Tiere in der direkten Nähe zum Menschen, sogar Wildtiere, deren natürlicher Lebensraum immer stärker vom Menschen absorbiert wird. Bei Stadttauben ist es aber etwas anders: Als Nachfahren von Felsentauben sind Häusernischen und Dachböden in der Stadt ein naturnaherer Lebensraum als Bäume und Sträucher auf dem Land. Felsentauben nisten auf Felsvorsprüngen, während einheimische Wildtauben (z. B. Ringel- oder Türkentaube) auf Bäumen nisten und ab und an auch in den Gärten zu beobachten sind.
Fakt ist, dass Stadttauben nicht auf Bäumen nisten!
Vergrämungsmaßnahmen reduzieren das Stadttaubenproblem
Die meisten Vergrämungsmaßnahmen sind hinsichtlich der Stadttaubenproblematik absolut wirkungslos, obwohl die sog. Schädlingsbekämpfer das Blaue vom Himmel versprechen. Häufig finden die Tiere einen Weg hinter die Absperrungen, brüten sogar zwischen Spikes. Die Verletzungsgefahr ist groß. Ihre Standorttreue wurde den Tauben über Generationen hinweg angezüchtet und der Trieb kostet sie (zu) oft das Leben, wenn die Abwehrvorrichtungen nicht ordnungsgemäß angebracht und nicht regelmäßig kontrolliert werden. Wichtig ist zu wissen, dass dies ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist. Wird ein Gebäude mit Spikes oder Netzen für die Tiere tatsächlich unbrauchbar gemacht, findet man die Tauben am Nachbargebäude wieder.
Fakt ist, dass die Verlagerung eines Problems keine Lösung ist und dass das Zuschadenkommen von Tieren gegen das Tierschutzgesetz verstößt!